Fünf goldene Regeln für den Klimaprofi
Montag, 31. Oktober 2016
Mittwoch, 8. Juni 2016
Zum Thema "Airbag / Gurtstraffer" haben wir am Wochenende auf der Hausmesse bei Springer in Stuhr einen Airbag gezündet, um zu demonstrieren, wieviel Power darin steckt, wenn es zu einem Unfall mit Airbagauslösung kommt und warum Fachpersonal in der Werkstatt geschult sein sollte, wenn an Kraftfahrzeugen gearbeitet wird. Details finden Sie in unserem Seminarangebot. Die Unterhaltung vorab hier per Mouse-Klick.
Montag, 2. Mai 2016
Die Kunst des Spülens einer Klimaanlage
- Wann
und warum muss ein Klimakreislauf gespült werden? Und wann können
Werkstätten sich dies sparen?
Diese Frage ist einfach zu
beantworten.
Der Klimakompressor ist ein
Gasverdichter, wie bei Otto- und Dieselmotoren. Jeder weiß, dass eine gewisse
Menge Öl mit der richtigen Viskosität vorhanden sein muss, um den Motor zu
kühlen und zu schmieren. Dies gilt auch für den Klimakompressor. Leider besitzt
dieser keinen eigenen Ölkreislauf wie Otto- bzw. Dieselmotoren, sondern nutzt den
gesamten Klimakreislauf für die Ölzirkulation. Das ist auch der Grund, warum es
keinen Ölpeilstab gibt, um die Ölmenge zu kontrollieren, da sich ein großer
Teil des Öls im Kreislauf befindet.
Die einzige Möglichkeit, die
Ölmenge exakt zu definieren, ist das Spülen der Klimaanlage. Denn nur durch das
Spülen wird verbrauchtes Öl aus dem Kreislauf herausgespült. Wenn anschließend
der neue Klimakompressor mit der Gesamtölmenge befüllt und eingebaut wird, weiß
man, dass die exakte Menge frischen Öls mit der richtigen Viskosität in einem
sauberen Kreislauf vorhanden ist. Daher ist das Spülen der Klimaanlage bei fast
allen Kompressorherstellern verpflichtend.
Nur eine einzige Ausnahme kann
toleriert werden, wenn der Kompressor nicht mechanisch, sondern elektrisch
defekt ist. Dies kann durch eine elektrisch defekte Magnetkupplung oder dem
elektrischen Regelventil passieren.
Hier ist vorab das Öl aus dem
defekten Kompressor abzulassen, um die Menge und den Zustand des alten Öls zu
kontrollieren. Wenn sich keine Verunreinigungen oder Fremdflüssigkeiten bzw.
Fremdöle im alten Öl befinden und das alte Öl sauber und klar ist, könnte auf
ein Spülen verzichtet werden. Es bleibt aber immer noch ein Restrisiko, dass
die Ölmenge im Kreislauf nach dem Tausch des Kompressors nicht korrekt ist.
Dieses Restrisiko trägt allein die Werkstatt.
- Warum
macht Spülen im Grunde keinen Sinn, wenn sich Späne im Kältemittelkreislauf
befinden?
Das Wort Späne würde ich gern in
„metallische Abriebe“ ändern. Da zwischen Abrieb und Abrieb große Unterschiede
bestehen. Sollten sich im Öl feine metallische Abriebe befinden, ist ein Spülen
der Klimaanlage sinnlos. Dieser Abrieb kann aufgrund der Konstruktion und dem
Aufbau moderner Wärmetauscher nicht aus der Klimaanlage herausgespült werden.
Hier sind alle Komponenten der Klimaanlage zu tauschen. Dies gilt ebenfalls für
Dichtmittel im Kreislauf. Bei polymeren Abrieben im Öl bzw. im Kompressor also
Gummiabrieben sind folgende Komponenten, wie Kondensator, Trockner,
Expansionsorgan und Heißgasleitung zu erneuern und das restliche System ist zu
spülen. Letztlich sollte der Kunde entscheiden, ob er diese Investition tätigen
möchte. Zur Not könnte er statt Klimaanlage immer noch die Fensterheber nutzen.
- Wieso
macht Spülen mit einem Klimaservicegerät und Kältemittel ihrer Meinung
nach keinen Sinn?
Die Frage könnte man umkehren und
sich folgende Frage stellen: Wie bekommt man verschmutzte Wäsche sauber? Bei
30°C Buntwäsche und ECO-Taste gedrückt oder vielleicht 90°C Kochwäsche und
ordentlich Wasser dabei. Ich denke, jeder weiß die Antwort. Das gleiche gilt
beim Spülen mit Kältemittel. Druck, Temperatur und Kältemittelmenge sind
entscheidend für den Spülprozess. Moderne Klimaservicegeräte verfügen über eine
Spülfunktion, doch die Leitungs- und Schlauchquerschnitte in den Geräten sind
so klein, dass die Durchflussmenge schon viel zu gering ist. Des Weiteren
heizen die Klimaservicegeräte das Kältemittel nicht stark genug auf, um auf
einen ordentlichen Druck zu kommen. Beides führt dazu, dass das Kältemittel nur
lauwarm durch die Klimaanlage plätschert und somit nicht alles an Öl und
Verunreinigungen herausgewaschen werden kann.
- Warum
kann es problematisch sein, spezielle Reiniger beim Spülen einzusetzen?
Das Problem sind nicht die
Reinigungsmittel an sich, sondern das Entfernen dieser nach dem Spülprozess. Es
gibt im gesamten Kreislauf der Klimaanlage Sicken bzw. Vertiefungen, wo sich
die Reinigungsflüssigkeit sammelt. Durch Ausblasen mit Stickstoff bekommt man sie
nicht vollständig heraus. Falls nur ein winziger Rest der Reinigungsflüssigkeit
im Kreislauf verbleibt, ist der anschließende Totalschaden der
Fahrzeugklimaanlage vorprogrammiert. Danach müssen alle Komponenten der
Klimaanlage ausgetauscht werden.
- Was
raten Sie Werkstätten, mit welcher Substanz gespült werden sollte?
Das Spülen sollte schon mit
Kältemittel erfolgen. Denn es ist das Medium, das in der Klimaanlage eingesetzt
wird. Doch um ordentlich Druck, Temperatur und Kältemittelmenge zu erreichen,
empfiehlt es sich, mit ganz normalen Kältemittelflaschen und einem elektrischen
Heizband zu arbeiten. Durch eine kontrollierte Aufheizung des Kältemittels und Kältemittelschläuchen
mit entsprechend großem Querschnitt wird ein optimaler Kältemittelvolumenstrom erzeugt,
um das verbrauchte Öl und Verunreinigungen herauszuwaschen. Es ist somit die
einfachste und kostengünstigste Methode, um eine Klimaanlage fachgerecht zu
spülen. Das genutzte Kältemittel kann anschließend weiterhin verwendet werden.
Über diverse
Großhandelsunternehmen schule ich bundesweit in einem Praxisseminar Klimaanlagen
- Lecksuche & Spülen, wie eine Klimaanlage fachgerecht gespült wird.
Weitere Informationen sind unter www.klimacheck.com
abrufbar.
Dienstag, 3. November 2015
Interview zum Thema Klimadiagnose
Messen sind Informations- und Verkaufsplattformen
Hier ein Interview zum Thema Klimadiagnose auf der PV Messe 2015 in Hannover.
https://www.youtube.com/watch?v=G3Qcfkfg5Dc&list=PLpL5khWmJCPGZjzZS0aUmlTfay-RDoXaJ&index=31
Hier ein Interview zum Thema Klimadiagnose auf der PV Messe 2015 in Hannover.
https://www.youtube.com/watch?v=G3Qcfkfg5Dc&list=PLpL5khWmJCPGZjzZS0aUmlTfay-RDoXaJ&index=31
Donnerstag, 8. Oktober 2015
Richtig Schnüffeln - Lecksuche mit Wasserstoff
Wenn Fahrzeugklimaanlagen nicht mehr kühlen, liegt es in den meisten Fällen an Kältemittelverlusten durch Leckagen. Wie schnell eine Klimaanlage das Kältemittel verliert, ist abhängig von der Größe der Leckage.
Bei größeren Leckagen tritt das Kältemittel mit dem Kältemaschinenöl aus, so dass Leckagen durch Ölrückstände an den Klimakomponenten sichtbar werden. Um den Ölaustritt besser zu lokalisieren, verwenden viele Werkstätten das UV-Kontrastmittel. Ein Kältemaschinenöl, bei dem ein fluoreszierender Farbstoff beigemischt wird. Leckageortungsmethoden, bei denen Flüssigkeiten austreten müssen, um sie zu lokalisieren, sind allerdings nur für mittlere bis größere Leckagen geeignet.
„Bei kleinen oder Kleinstleckagen, die der Kunde erst Wochen oder Monate später durch Kühlleistungsverlust seiner Klimaanlage bemerkt, tritt das Kältemittel nicht flüssig sondern gasförmig aus der Klimaanlage heraus“, erklärt Klimaexperte Andreas Lamm, der Werkstätten seit Jahren in der Fahrzeugklimatisierung schult. „Denn Gase besitzen eine wesentlich geringere Dichte als Flüssigkeiten.“
Daher haben viele Werkstätten in der Vergangenheit Stickstoff zur Lecksuche genutzt. Stickstoff ist kostengünstig, umweltfreundlich und zu 79% in der atmosphärischen Luft vorhanden. Stickstoff hat aber auch Nachteile. Da es in der atmosphärischen Luft vorhanden ist, kann die Leckage nur über Lecksuchspray oder Spülwasser geortet werden. Zusätzlich gehört Stickstoff zu den schweren Gasen, weil es schwerer als Luft ist. Daher wird es als Reifengas genutzt, weil es schlechter durch die Karkasse des Reifens dringt.
Besser wäre für die Ortung von Kleinstleckagen ein Gas, das eine sehr geringe Dichte aufweist. „Je kleiner das Gasmolekül ist, desto mehr entweicht es aus einer Leckage. Je mehr aus einer Leckage austritt, desto schneller wird sie gefunden“, betont Andreas Lamm. Daher vertrauen mittlerweile immer mehr Klimaprofis der Leckageortung mittels Wasserstoff. Wasserstoff ist das kleinste Element und somit hoch flüchtig. Weil es ist mit weniger als 1ppm in der atmosphärischen Luft vorhanden ist, kann es über ein Gasspürgerät geortet werden. Da Wasserstoff brennbar ist, sollte kein reiner Wasserstoff zur Lecksuche genutzt werden. Hier vertraut der Klimaprofi einem Mischgas, bei dem Stickstoff mit Wasserstoff in einem Verhältnis von 95% zu 5% gemischt wird. Durch die geringe Beimischung von Wasserstoff ist dieses Mischgas (Formiergas 95/5) als nicht brennbar klassifiziert. Es ist umweltfreundlich und sehr preisgünstig über jeden technischen Gasehändler zu erwerben. Neben der Formiergasflasche benötigt der Klimaprofi noch ein Druckmindererset zum Anschluss an die Klimaanlage sowie ein Wasserstoff Gasspürgerät.
Mittwoch, 7. Oktober 2015
Terminkalender Fortbildungen 2016
Die Planung für das kommende Jahr läuft, so dass bereits viele Termine gebucht sind. Schauen Sie doch einfach mal das Klima-Portfolio an. Vielleicht ist das ein oder andere Seminar ja für Ihre Fortbildung dabei?
Montag, 21. September 2015
Besteht Ihre Werkstatt den Klimaprofi-Test?
Die fünf goldenen Regeln für den Klimaprofi:
1. Ein Klimaprofi prüft vorab die Klimaanlage, bevor ein Klimaservice erfolgt.
2. Ein Klimaprofi wechselt beim Klimaservice grundsätzlich den Pollenfilter und desinfiziert die Klimaanlage.
3. Ein Klimaprofi führt bei einer drucklosen Klimaanlage vorab eine gesetzliche Gasleckageortung durch.
4. Ein Klimaprofi erneuert bei Reparaturen immer den Filtertrockner und die O-Dichtringe und prüft das System nach der Reparatur auf Dichtheit.
5. Ein Klimaprofi hält sich bei Kompressorreparaturen grundsätzlich an die Garantiebedingungen des Herstellers.
Was tun, wenn die Klimaanlage nicht funktioniert? |
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